Erdungskurzschliesser – Typ 290303

Steuerspannung 230V/AC

Beschreibung

Beim Betrieb von Gleichstrombahnanlagen können zwischen Rückleitung und Bauwerkserde gefährliche Berührungsspannungen und unerlaubte Streuströme entstehen.

Die Erdungskurzschließ-Einrichtung 290303 (nachfolgend kurz „EKS“ genannt) überwacht und begrenzt mit der Messung durch eine YASKAWA-SPS gefährliche Berührungsspannungen zwischen der als Rückleitung dienenden Fahrschiene und der Bauwerkserde, indem es beide in Abhängigkeit von Spannungspegel und Einwirkdauer bei Überschreiten der zulässigen Werte kurzschließt.

Bei Überschreitung der Spannungshöchstwerte setzt die zentrale Steuerungsbaugruppe (nachfolgend „SPS“ genannt) den Einschaltbefehl für den Leistungs-Schalter (Kurzschließer).

Nach 20 Sekunden veranlasst die SPS ein Öffnen des Schalters und ein erneutes Prüfen auf Spannung und Einwirkdauer und erforderlichenfalls das erneute Schließen des Kurzschließers. Ist die Störung nicht mehr erkennbar, fällt die Einrichtung in ihren normalen Betriebszustand zurück.

Dieser Vorgang wiederholt sich bis zu dreimal1 pro Stunde und führt, soweit die Schließbedingungen immer noch erfüllt sind, zur endgültigen Schließung und Blockade des Kurzschließers.

Durch eine elektronische Messung des Stromes wird ein Öffnen verhindert solange dieser einen Strom über Imax = 800A2 führt.

Der Blockadezustand, der über einen Relaiskontakt als Warnmeldung an die Leitstelle gemeldet und im Bedien- und Anzeigepanel (Touch-Panel, nachfolgend „HMI“ genannt) angezeigt wird, kann durch Quittieren über die HMI-Schaltfläche „Blockade aufheben aufgehoben werden.

Eine Fehlfunktion der zentralen Steuerung (SPS), z.B. durch Ausfall der internen Spannungsversorgung oder ein Defekt der SPS wird ebenfalls über einen Relaiskontakt an die Leitstelle gemeldet.

Da der Kurzschluss-Schalter als Öffner ausgeführt ist, geht er bei Ausfall der Spannungsversorgung in den sicheren geschlossenen Zustand.

Gesteuert wird die Anlage von einer SPS (YASKAWA MICRO M13C) mit angeschlossener Erweiterungsbaugruppe (YASKAWA SM M31), welche die analogen Messwerte und die digitalen Eingangssignale verrechnet und entsprechende digitale Ausgangssignale setzt.

Über das Bedien- und Anzeigepanel (HMI) können verschiedene Parameter eingestellt sowie eine Fehlerhistorie abgerufen werden. Das HMI dient auch zur Anzeige der aktuellen Schaltzustände, der Fehlermeldungen und Sensor-Messwerte.

Nach einem Start der Anlage (Power-Up) dauert es ca. 40s, bis die Anlage betriebsbereit ist. Die erste Aktion nach einem Neustart ist ein Selbsttest, bei dem die Reaktionszeit des Leistungsschalters geprüft wird. Während dieses Tests wird auf dem Startbildschirm ein gelbes Fenster angezeigt indem der Text „automatische Lasttrenner Diagnose aktiv“ angezeigt wird. Der Leistungsschalter muss den Laststromkreis innerhalb 150ms3 schließen, andernfalls wird durch das HMI die Störmeldung „Lasttrenner zu langsam“ ausgegeben.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, einen automatischen Selbsttest alle 14 Tage4 zu initiieren.

1Standardwert, bis zu 8 Schaltvorgänge pro Stunde einstellbar
2Standardwert, bis max. 800A einstellbar
3Standardwert bis max. 999ms einstellbar
4Anzahl einstellbar

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