Kabelüberwachungsgerät – Typ 8532/8533

Gemäß VDV Schriften 515 4/93

Beschreibung

Das Kabelüberwachungsgerät ist geeignet zur Überwachung der Kabelanlagen zur Fahrstromversorgung von Gleichstrombahnen und O-Bussen mit Nennspannungen bis 750 V (andere Spannungen auf Anfrage). Das Kabelüberwachungsgerät ist aufgebaut gemäß den VDV Schriften 515, Ausgabe 4/93 und kann an alle Kabel mit konzentrischem Schirm bzw. Leiter und isolierendem Außenmantel angeschlossen werden.

Je nach Polarität am Fahrdraht (FD) kommt die Ausführung Typ 8532 . . (bei FD = +) oder die Ausführung Typ 8533 . . (bei FD = -) zum Einsatz. Die Funktion der beiden Ausführungen ist ansonsten identisch.

Das Kabelüberwachungsgerät erlaubt sowohl die Standardisolations­überwachung der Isolationsstrecken „Leiter-Schirm“ (I) und „Schirm-Erde“ (E) als auch die zusätzliche Überwachung des Schirmes auf Unterbrechung.

Unterschiedliche Abschlusswiderstände und Anschlusspunkte erlauben, die Meldung der Schirmunterbrechung als „Innerer-Schluss“ oder „Erdschluss“ auszuwerten und die Anlage den gestiegenen Anforderungen an die Betriebsverhältnisse, Wirkungsrichtung der Alarmgebung oder Auslösung, Berücksichtigung der Spannungsverluste auf Speise- oder Rückleiterkabel etc. Rechnung zu tragen.

Über ein externes, beispielsweise in der Tür der Schaltzelle montierbares Anzeigegerät können sowohl die aktuellen Grenzwerte als auch die Tendenzen des augenblicklichen Isolationszustandes angezeigt werden (Option).

Für die Meldung Bahnspannungsausfall (auch Versorgungsspannungsausfall) steht ein potentialfreier Kontakt bereit. Dieser Kontakt wird im Ruhestromprinzip betrieben, so dass bei Spannungsausfall der Kontakt öffnet. Für die Meldung Schluss „Schirm-Erde“ ( E ) steht ein potentialfreier Schließerkontakt zur Verfügung. Für die Signalisierung und Abschaltung bei Schluss „Leiter-Schirm“ ( I ) stehen zwei getrennte potentialfreie Kontakte bereit, die auch das Schalten getrennter Spannungen erlauben. Das Unterschreiten der Grenzwerte wird mittels Leuchtdioden angezeigt. Das Kabelüberwachungsgerät ist in ein Kunststoffschutzgehäuse (Schutzart IP 50) eingebaut und sowohl für die Montage auf Trageschienen als auch für die Befestigung mit Schrauben vorbereitet. Die zusätzliche Anzeige der Betriebszustände als Bargraph-Anzeige erfolgt über ein gesondertes Gerät für Frontplatten- oder Türmontage.

Für die betriebliche Funktionsprüfung besitzt das Gerät zwei verdeckte Prüftaster. Einen für die Prüfung Isolationsdefekt „Leiterschirm“. Einen zweiten für die Prüfung Isolationsdefekt „Schirm-Erde“. Zur Einstellung der Grenzwerte hat das Gerät zwei verdeckte Potenziometer. Prüftaster und Potenziometer sind von vorne zugänglich.

Für die Einstellung der Grenzwerte oder zur Prüfung steht das Prüfgerät Art.Nr. 510600 zur Verfügung.
Das Kabelüberwachungsgerät Typ 8532/8533 erfüllt alle heute an ein Kabelüberwachungsgerät gestellten Forderungen und berücksichtigt dabei insbesondere die jahrelange Erfahrung unseres Haus

Funktion

Der zu überwachenden Isolationsstrecke „Leiter-Schirm“ und „Schirm-Erde“ werden zur Erzielung der notwendigen „Niederohmigkeit“ (definierte Messspannungsverhälnisse, Unempfindlichkeit gegen Auf- und Umladungen sowie sonstige Störeinflüsse) Widerstände parallelgeschaltet. Diese Widerstände sind jedoch auch hochohmig genug, um den Messstrom durch den Schirm (bei Betriebsart „Überwachung auf Schirmunterbrechung“) auf unter 1 mA und die Nennschirmspannung auf ca. 40 V zu begrenzen. Die Auswertung der Isolations­zustände bzw. deren Veränderung erfolgt nach dem Prinzip der Spannungsmessung gegen Erde (Brückenprinzip). Die Spannung am Schirm wird hochohmig abgenommen und über Lichtwellenleiter der Auswertung zugeführt.

Die Auswertung selbst ist die klassische Auswertung, wie sie bei den seit Jahren auf dem Markt befindlichen und bewährten Kabelüberwachungsgeräten unseres Hauses durchgeführt wird.

Zusätzlich wird der Spannungszustand am Schirm und die eingestellten Pegel am Schaltpunkt für den jeweils eingestellten Isolationsgrenzwert für eine extern anzuschließende Bargraph-Anzeige zur Verfügung gestellt.

Dieses bietet den Vorteil, dass durch den optischen Abstand zwischen eingestelltem Grenzwert und aktuellem Isolationswert eine schnelle Information über den aktuellen Stand möglich ist.

Für die Überwachung des Schirmes auf Unterbrechung stehen zwei Versionen zur Verfügung:

1. Die Standardmethode, bei der am Ende des Kabels ein Abschlusswiderstand von 68 kOhm angebracht wird. Nachteil dieser Methode ist die Wirkungsrichtung. Die Unterbrechung des Schirmes ist gleichbedeutend mit „Innerer-Schluss“ und führt damit zur Abschaltung des Kabels. Befindet sich der Erdbezugspunkt dieses Abschlußwiderstandes am Ende des Kabels draußen vor Ort, so wird auch die mögliche Einstellempfindlichkeit für die Überwachung „Leiter-Schirm“ begrenzt, da zur Schirmspannung auch noch der Spannungsabfall bei entsprechender Belastung des Rückleiterkabels dazu zu addieren ist und die Ansprechschwelle „Innerer-Schluss“ nicht unter dieser belastungsabhängigen Spannungsanhebung liegen darf, da sonst eine Fehlabschaltung erfolgt.

2. Mit der Betriebsart Abschlusswiderstand 1,12 MOhm zwischen Leiter und Schirm werden diese Nachteile behoben. Der große Vorteil liegt darin, dass die Wirkungsrichtung „Schirmunterbrechung“ nur zur Meldung „Erdschluss“ führt und dass belastungsabhängige Spannungsschwankungen sich nicht bei der Empfindlichkeitseinstellung „Innerer-Schluss“ auswirken.

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